
Gut 300 km haben unsere Eulenfrauen am Samstag zu bewältigen, bevor um 18 Uhr das Aufeinandertreffen des TSV Haunstetten gegen die TSG Friesenheim angepfiffen wird. Im Vergleich zu den bisherigen Spielen wird die Reisegruppe aufgrund einiger Ausfälle deutlich dezimiert sein. Ein Umstand, der das Trainerteam um Chef-Coach Eyub Erden ins Grübeln bringt, aber auch dafür sorgt, dass im Mannschaftsbus viel Platz für reisefreudige Eulen-Fans ist.
„Wir haben eine schwere Woche hinter uns. Eine unserer Rückraumakteurinnen hat sich im letzten Spiel verletzt und einige Spielerinnen sind erkrankt. Es ist fraglich, ob sie bis Samstag fit werden. Zudem fehlen noch Spielerinnen aus privaten Gründen in Haunstetten. Von daher ist die Vorbereitung stark eingeschränkt und wir können nur hoffen, dass die eine oder andere Spielerin bis Samstag wieder fit ist. Auf jeden Fall werden die beiden A-Jugendlichen Lara Tüfenk und Anna Spatz mit nach Augsburg fahren“, hat Eyub Erden ein paar Sorgenfalten auf der Stirn.
Dass gegen den TSV Haunstetten ein starker Kader von Nöten sein wird, zeigt der Blick auf die vergangene Spielzeit. Zwar schloss man die Saison punktgleich mit 23:21 Zählern ab, die beiden direkten Duelle gingen aber relativ deutlich an die Schwäbinnen. Dem 34:28-Heimsieg in der Hinrunde ließ der TSV Haunstetten ein 27:32-Auswärtserfolg folgen. In der Abschlusstabelle belegten die Gastgeberinnen den 7. Platz, dicht gefolgt von den Eulenfrauen auf Rang 8. Mit Chiara Joerss stellten die Haunstetterinnen einen zweifachen Staffel-Primus. Die Halblinke führte mit 196 Treffern, davon 73 per Siebenmeter, sowohl die Torjägerliste an, war aber auch die Spielerin mit den meisten Zweiminutenstrafen der Staffel Süd (15 in 21 Spielen). Haunstetten war mit nur 601 Gegentoren die drittbeste Defensive und führte mit 78 Strafzeiten diese Statistik an.
In die aktuelle Saison ist der TSV mit einem Sieg und einer Niederlage gestartet. Zum Saisonauftakt musste man sich auswärts mit 25:23 der SG Kappelwindeck/Steinbach geschlagen geben, konnte dann aber bei HCD Gröbenzell einen 33:28-Sieg feiern. Gegen unsere Eulenfrauen steht nun der erste Auftritt in eigener Halle an, bei dem vier Neuzugänge ihre Heimpremiere feiern: Luisa Merkle (20 Jahre), Maresa Lochbrunner (17) und Elsa Wonnenberg (16) zählen zu den größten Talenten im schwäbischen Handball, was vor allem Luisa Merkle in den ersten beiden Spielen schon unter Beweis gestellt hat. Die Spielmacherin konnte sich bereits fünfmal in die Torschützenliste eintragen. Mit dem vierten Neuzugang ist den Verantwortlichen ein besonderer Coup gelungen: Mit Sarah Irmler kehrte nach drei Jahren bei Bundesligist FrischAuf Göppingen eine absolute Führungsspielerin an ihre alte Wirkungsstätte heim. Die 28-jährige Linksaußen kommt mit der Empfehlung eines 10. Platzes der Bundesliga-Torjägerliste zurück nach Augsburg und ist nach zwei Spielen zusammen mit Patricia Link mit 8 Treffern zweitbeste Torschützin der Haunstetterinnen. Angeführt wird die interne Scorer-Wertung von Chiara Joerss, die bereits 15-mal (7 Strafwürfe) erfolgreich war. Coach Udo Mesch kann in seinem zweiten Jahr in der Verantwortung als Chef-Trainer auf einen insgesamt jungen Kader mit einigen erfahrenen Führungsspielerinnen zurückgreifen. Als Saisonziel möchte man möglichst schnell Punkte sammeln, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Wenn möglich, wird ein Platz in der oberen Tabellenhälfte angestrebt.
Eine ähnliche Parole haben auch die TSG-Verantwortlichen vor der Saison ausgegeben. Die Niederlage am vergangenen Wochenende soll dem nicht entgegenstehen und schnell abgehakt werden. Tabea Luickx (mit 5 Treffern beste Torschützin aus dem Feld): „Es gab ja wirklich einige Baustellen. Unsere gefährlichste Waffe, das Tempospiel, hat fast komplett gefehlt, auch weil wir in der Abwehr zu wenig aggressiv waren. Die Chancenverwertung war nicht gut, wir hatten zu viele Ballverluste – alles Dinge, die wir gegen Haunstetten besser machen müssen, um von deren Konterspiel nicht überrannt zu werden. Aber wir schauen jetzt nach vorne und haben unsere Lehren gezogen. Ich bin sicher, dass wir am Samstag ganz anders auftreten werden. Wenn uns das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass wir nicht mit leeren Händen nach Hause fahren.“
Optimismus, voller Fokus auf die kommende Aufgabe und hoffentlich ganz viel Unterstützung von den Eulenfans – so soll in die Erfolgsspur zurückgefunden werden. Am Samstag um 18 Uhr werden die Daumen gedrückt. Entweder vor Ort oder zu Hause am Bildschirm bei sporteurope.TV.