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Eulenfrauen

Kein normales Spiel – Eulenfrauen fahren zum Derby zu den Kurpfalz Bären

„Für mich persönlich ist es ein super wichtiges Spiel, aber ich denke das geht vielen in der Mannschaft so. Einige von uns haben in der Fusion mit den Ketscher Mädels zusammengespielt, da ist natürlich der Ehrgeiz enorm hoch“, bringt unsere Linksaußen Charlotte Lohr die Brisanz vor dem Derby bei den Kurpfalz Bären auf den Punkt und erinnert an die zweijährige Kooperation beider Vereine als HLZ Rhein-Neckar-Pfalz. „Ich denke, dass es ein sehr intensives Match wird, bei dem die Kurpfalz Bären als Absteiger aus der zweiten Liga favorisiert sind. Aber wir können nach unserem guten Start mit breiter Brust ins Spiel gehen. Wir sind jetzt viel selbstbewusster und konstanter als noch in der letzten Saison, dürfen uns auf den zuletzt gezeigten Leistungen aber nicht ausruhen. Wenn wir unser Tempospiel einsetzen können, die Kooperation mit dem Kreis funktioniert und wir dann auch noch mehr Abschlüsse aus dem Rückraum sowie über die Außen kreieren, bin ich optimistisch, dass wir nicht mit leeren Händen nach Hause fahren.“

Die Vorfreude auf das Derby ist auch Coach Eyub Erden anzumerken: „Wir können ohne Druck nach Ketsch fahren. Die Kurpfalz Bären sind in meinen Augen klarer Favorit, nicht nur in diesem Spiel, sondern auch bezüglich der Meisterschaft in unserer Staffel. Sie haben einige Spielerinnen mit viel Zweitliga-Erfahrung und mit Johanna Wiethoff (letzte Saison in der 2. Liga 9,7 Paraden pro Spiel) und Leonie Moormann das für mich stärkste Torhüter-Gespann der Liga. Wir haben uns vorgenommen so lange wie möglich mitzuhalten, damit eine richtige Derby-Stimmung entsteht“, freut sich der Trainer auf Samstag und hofft, dass möglicherweise Melissa Engeln in den Kader zurückkehren kann. „Das entscheidet sich am Freitag im Abschlusstraining.“

Beim Blick auf den Kader der Gastgeber erklärt sich, warum unser Coach die Bären in der Favoritenrolle sieht. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ist die Mannschaft fast komplett zusammengeblieben. Lediglich die Top-Torschützin der vergangenen Saison Svenja Mann (242 Tore in 30 Spielen) hat den Club Richtung Bergischer HC verlassen und im rechten Rückraum eine große Lücke hinterlassen. Der Start in die Saison unter dem neuen Trainer-Gespann Sascha Kuhn und Matthias Kollander verlief dann auch entsprechend. Dem deutlichen Auftaktsieg bei SG Schozach-Bottwartal (17:28) folgte zwar eine Niederlage bei der SG Kappelwindeck/Steinbach (34:25), das erste Heimspiel der Saison gegen HC Erlangen (36:21) wurde dann aber ebenso siegreich bestritten wie das Gastspiel beim punktlosen Tabellenletzten HCD Gröbenzell (28:33). Mit 6:2 Punkten und 122:100 Toren belegen die Ketscherinnen mit einem Spiel weniger als die Eulenfrauen (Platz 2 mit 8:2 Punkten) den vierten Tabellenplatz. Die Top-Torschützin der aktuellen Saison ist Kapitänin und Urgestein Sara Goudarzi mit 27 Toren, davon 12 Siebenmeter. Auf die Rückraumspielerin folgt mit 24 Treffern Rebecca Engelhardt, die sogar noch länger im Verein ist als Goudarzi. Seit 2012 trägt die Linksaußen das rote Trikot. Drittbeste Torjägerin ist Elena Fabritz, die 22-mal erfolgreich war. Die Kreisläuferin kehrte zu Beginn der Saison vom Ligarivalen SG Schozach-Bottwartal zurück zu den Bären, nachdem sie bereits seit der E-Jugend 18 Jahre lang für Ketsch spielte. Zusammen haben die drei genannten Spielerinnen knapp 60% der insgesamt 122 Tore erzielt. Mit nur sieben Strafzeiten in vier Spielen ist Ketsch derzeit die fairste Mannschaft der Staffel Süd.

Bei den Eulenfrauen führt die interne Torschützenliste Kapitänin Rebecca Brecht mit 38 Toren (18 Siebenmeter) an. Jana Heidger belegt mit 28 Treffern den zweiten Platz und hat sich mit ihren neun Toren zuletzt gegen Sportverein Allensbach zur erfolgreichsten Torschützin aus dem Feld der Staffel Süd gemausert. Johanna Werthmann mit 20 Treffern komplettiert das Torjäger-Trio, gefolgt von Charlotte Lohr und Tabea Luickx mit je 13 erfolgreichen Abschlüssen.

Fast identische Werte zeigen sich beim Blick auf die erzielten Tore und Gegentreffer: Im Schnitt erzielten die Eulenfrauen 30,8 Treffer pro Spiel gegenüber 30,5 auf Seiten der Kurpfalz Bären. Bei den Gegentoren haben die Gastgeberinnen mit durchschnittlich 25 im Vergleich zu 26,8 leicht die Nase vorn.

Ein Spitzenspiel, ein Derby, zwei selbstbewusste Teams, Emotionen aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit im Rahmen der Kooperation als HLZ Rhein-Neckar-Pfalz – was will man mehr für einen spannenden und interessanten Handball-Abend. Nochmals Charlotte Lohr: „Wir hoffen natürlich, dass viele unserer Fans uns am Samstag um 19 Uhr in Ketsch unterstützen werden und die Neurotthalle zum Brennen bringen. Wir sind auf jeden Fall heiß und werden alles geben.“

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