
TSG Friesenheim – TSV Wolfschlugen 29:22 (14:14)
Am Sonntag empfingen die Eulenfrauen der TSG Friesenheim den Tabellenzweiten aus Wolfschlugen – ein echtes Topspiel mit Vorgeschichte. Das Hinspiel im Dezember endete nach einem dramatischen Schlagabtausch 34:34. Doch diesmal wollten die Gastgeberinnen mehr. Nach einer schwierigen Phase in den vergangenen Wochen hatten sich die Eulen im Training neu fokussiert und gezielt an ihren Stärken gearbeitet.
Trotz aller Vorbereitung gerieten die Friesenheimerinnen zunächst mächtig ins Straucheln. Die Anfangsminuten waren geprägt von Unsicherheiten und technischen Fehlern im Angriff, die die Gäste gnadenlos bestraften. Bereits in der 9. Minute stand es 1:5 – selbst eine frühe Auszeit von Trainer Eyub Erden zeigte zunächst keine Wirkung. Wolfschlugen setzte sich weiter ab, führte in der 12. Minute bereits mit 1:7. Viele in der Halle befürchteten da schon eine klare Angelegenheit.
Doch Friesenheim bewies Moral. Trotz des Rückstands kämpften sich die Eulen Stück für Stück zurück ins Spiel – und dann zündeten sie den Turbo: Ein beeindruckender 7:0-Lauf innerhalb von neun Minuten ließ die Halle beben und brachte die erste Führung (11:10). Vor allem Rückraumspielerin Lilly Allgaier übernahm in dieser Phase viel Verantwortung und brachte mit ihren Rückraumwürfen neue Impulse ins Angriffsspiel der Eulenfrauen. Mit 14:14 ging es schließlich in die Pause – das Spiel war wieder offen.
Nach dem Seitenwechsel wirkten die Eulen wie ausgewechselt. Angetrieben von der emotionalen Unterstützung der Fans auf der Tribüne entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch. In der Abwehr wurde nun beherzt zugepackt, die kompakte Defensive zwang die Gäste zu unkonventionellen Lösungen – unter anderem dem siebten Feldspieler. Doch dieser taktische Kniff ging nach hinten los: Friesenheim nutzte Ballgewinne konsequent und traf mehrfach ins verwaiste Tor.
Gestärkt durch den eigenen Kampfgeist und die lautstarke Halle bauten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Über das 23:19 (47.) und das 27:21 (55.) ließen sich die Eulen den verdienten Sieg nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein deutliches 29:22 auf der Anzeigetafel – ein Statement-Sieg gegen den Tabellenzweiten und ein emotionaler Befreiungsschlag.
Coach Eyub Erden zum Spiel:
„Ich bin sehr erleichtert. Nach 4 Niederlagen in Serie hat meine Mannschaft eine Reaktion gezeigt und mit einem Sieg gegen Wolfschlugen die Negativ-Serie beendet.
Die ersten 12 Minuten sind nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgenommen hatten, wir lagen 1:7 im Rückstand. Gerade deshalb war es umso bedeutender, wie meine Mannschaft den Kampf angenommen hat und sich bis zur Halbzeit auf ein Unentschieden heran gekämpft hat. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dominiert und gewannen mit einer guten Abwehr- und Torwartleistung mit 29:22!
Dieser Sieg gegen den Tabellenzweiten war sehr wichtig fürs Selbstvertrauen, denn nächste Woche kommt der souveräne Meister zu uns – da haben wir nichts zu verlieren und können ganz befreit aufspielen.“
Es spielten:
S. Pfau, L. Dettling – A. Spatz, L. Allgaier (10), L. Frey (1), Y. Rolland, S. Jelicic (4), L. Schneider, L. Tüfenk, J. Heidger (3), M. Kuczaty (5), C. Lohr (3), R. Brecht (3)